Donnerstag, 24. April 2014

Grímsearksbérarmál

Kreise, Kreise, Schritte zwei
Hin und hin und her,
Stränge zwei und zwei Welten,
Webe Leben, Kampfkunst Dir.

Räder, Räder, Klingensang,
Freie Schultern ohne Zwang,
Drei die Kessel, Feuersäule,
Kreise zwei und Schritte frei.

Tanze, tanze, Sonne, Mond,
Singe, Klinge, Ringe zwei,
Schwellen, Steigen, Sinken, Fallen,
Auch Gesang der starken Tür,

Fliege, fange, breche Eisen,
Bogen, Messer, Kette auch,
Schwert und Beil und Eibenstab
Mantel, Maske, Mondlicht Dir.

Ringe, Ringe, Kreise zwei,
Zeichen in der Ewigkeit,
Spiel das Spiel der Hohen Hallen,
Tanze Sternenwirbel auch.

Fliege, fange, breche Eisen,
Schwelle, steige, sinke sanft,
Wogentanz im alten Mondlicht,
Klingenglanz und freier Schritt. 

Tanze, tanze, Schwellen, Steigen,
Sinken, sanft, und Drachenflug,
Stürze in den blauen Kessel,
Sing Gesänge alter Macht.

Alte Macht des Elfenrades,
Silberstrasse auf dem See,
Träume alturalte Pfade,
Nebel liegt im Eisenwald.

Webe Mantel, webe Zauber,
Webe Funken, tanze Blitze,
Drehe Dich im Tanz der Räder,
Fliege, fange, breche Stahl.

Durch das Mondlicht,
Durch die Nebel,
Schemenglanz im Eisenwald.
Leise scheint der Mond ein Zwielicht
Auf den tiefen Brunnen hin.

Spiegeln Flammen sich im Schwertstahl,
Spiegelt dort sich auch der Mond,
Einsam brennt die Flammensäule,
Eisenbaum auf Kupferberg.

Und aus sieben ist die Flur
Gebaut ist auch der Kreis der Zwölf,
Gemacht in der Gestalt von Schwertern,
Stehen ewig stählern Wacht.

Und dies ist der Ring der Kampfkunst,
Und dies ist der Eisenwald,
Und dies ist der Kreis der Schlachten,
Und das Lied des Stahls singt kalt.

Fünf die Ringe, fünf die Finger,
Sieben Elektron, die Zier des Stahls,
Darauf tanzen wilde Flammen,
Ins Wasser scheint der Mond so fahl.

Es tanzt der Wind im Blätterdunkel,
Weide, wild am Wasserrain
Und stampft der Stiefel auch die Flechte,
Bald schon richtet sie sich auf.
Und türmt sich an der Wand die Wächte
Nimmt bald Lawine ihren Lauf.

Tanze, tanze, schwelle, steige,
Sinke sanft, Dein Drache fliegt.
Fliege über Bergesgipfel,
Fange, und zerbreche Eisen,
Der Mantel schirmt die Seele Dir.

Wissen liegt im Wald berborgen,
Wahrheit liegt im kalten Wind,
Weisheit singt in alten Tänzen,
Und in des wilden Kranichs Flug.

Finde Mut im Lauf der Hirsche,
Unter der Zunge grauen Wolfs,
Finde Trost im Ruf der Eule,
Und im Fang des Falken hell.

Wissen liegt im Gang des Bären,
Atem der Fische, Bart der Frau,
Bergeswurzel, Dunkelheit,
Weisheit in der alten Fessel,
Geschmeidig noch und silbern grau.

Drum sei Dein Gang der Gang des Bären,
Drum sei Dein Fuß die Bergeswurzel,
Sei wie Mann und Frau, sei eins,
Atme still die tiefen Wasser,
Atme still und atme frei.

Und wenn es ruft Dich hin zur Pflicht,
Opfre Deine Hand dem Würger,
Ihn zu binden ohne Schlacht
Und steh eng dann Aug in Auge
Mit dem Kind des Lügenredners
Dass er wisse, wer Du seist.

Tanze, tanze, Schwellen, Steigen,
Schritte neun und Kreise zwei,
Tanze durch das Licht der Welten,
Fliege auch durch grauen Stein.

Fliege, fange, breche Eisen,
Räder drei und Flur der Zwölf,
Einsam brennt die alte Eibe,
Schwert und Nabel am Rand der Schlacht.

Folge still dem Hasen alt
Über Mondlichtflure hin,
Auf dem Pfad der Jägerin,
Durch den kalten Eisenwald.

Reglos neben scheuen Rehen,
Mit dem Bär in einer Höhle,
Mit dem Wolf in einem Rudel,
Unter Wildschweinrotte, Hasenvolk.

Sitze still auf dunkler Lichtung,
Leg an Mantel, Maske, Kette, Schwert,
Bogen, Beil und langes Messer;
Sitze still und unsichtbar,
Bis die üble Beute kommt.

Sei ein Nebel unter Schatten,
Schwer ein schwarzer Schleuderstein,
Sei ein grausam kaltes Messer
Eisen, Bronze, Würgerfluch.

Fliege, fange, breche Eisen,
Schwelle, steige, schwinge Stahl,
Gehüllt in düstren Schattenmantel
Der Wälder Kampfkunst alturalt.

Sei der Nabel auf dem Hügel,
Wächterstein am Heldengrab,
Sei ein Wächter alter Lieder,
Drachen zwei am Lebensbaum.

Es mahlt die Mühle Zauberlieder,
Wurzeln drei und Kessel auch,
Erde, Atem, grünes Feuer,
Das AOUEIn klingt im Wälderwind.

Schwelle, steige, durch die Kessel,
Schweige sanft den Eulenpfad,
Vernimm die Runen alter Wipfel,
Singe sanft den Würgerfluch.

Wissen unter den drei Wurzeln,
In Zwielichtbrunnen, Drachenneid,
Es mahlt die Mühle ewig Lieder,
Wo Allvater einst sein Auge barg.

Drum brennt ein Licht in dunkler Höhle,
Drum rinnt das Feuer grün bergan,
Drum fließt der Wind in die drei Kessel,
Drum gärt der Schaum im dunklen Sumpf.

Wissen auch im Stamm verborgen,
Wächst und webt und rennt bergauf,
Auf, hinauf, zur alten Krone, 
Wo vier Winde halten Wacht.

Drei der Kessel, Räder auch,
Wissen liegt im Baum verborgen,
Weisheit, Wurzel, Krone, Stamm,
Wissen in der Hirsche Äsung,
Und im Brunnen tief im Holz.

So wächst der Baum hin zu den Sternen,
Wolf und Bär und Eulenflug,
Verhüllte Wächter, Bogen, Messer,
Kupfer, Bronze, Stein und Stahl.

Und weht ein Sturm der Eisensprache,
Durch den Hain der alten Kunst,
Verzage nicht, denn der Mantel
Schirmt vor Hass und Eisen Dich.

Und jenseits alter goldener Hallen,
Fort und weiter aus der Welt,
Führen Dich die Zwielichtpfade
Hin zu weißen Hallen hoch.

Es gärt der Met im tiefen Kessel,
Dunkel in der Erde kühl,
Geborgen unter den drei Wurzeln,
Vergoren wird der Dichtermet.

Und steigt nicht auf der Schatz des Adlers,
Des Riesen Lösung, heiliger Trank,
Hin zum hellen Gold des Herzens,
Und zum blauen Stern hinauf?

Kommt auf die Lippen Dir die Süße,
Honig hell und Runensang,
Schmiede Schwerter Dir und Speere,
Eisensprache, Schildgesang.

Webe alles dies in Deinen Mantel,
Zum Schutz vor Haß und Eisen Dir,
Zur Tarnung, wenn im Wald Du lauerst,
Auf der Blitze Beutetier.

Fliege, fange, breche Eisen,
Geschirmt von Mantel, Stahlwind, Met,
Von dem süßen Schatz des Adlers,
Von der tiefen Rune Klang.



Stahl liegt in der Bärenfährte,
In der Spur des grauen Wolfs,
Und im Tritt der starken Elche,
Liegt die Saat des kalten Winds.

Und der Gang der Bärentatze,
Und der Pfad des grauen Wolfs,
Und die Wut herbstlicher Elche,
Der Fische Atem, Bart der Frau,
Hell strahlt and der Bergeswurzel
Alturalt der kalte Stern.

So kommt nieder Sumpf und Gärung,
Geboren wird der kalte Stahl,
So steigt auf das Lied des Messers
Unter Mond und Sternen fahl.

Wirf das Erz in Deine Esse,
Das Herz, das lachend Lohe singt,
Schür das Feuer hell und heißer
Mit dem Sturm des blauen Sterns.

Schmiede so das kalte Messer,
Ring und Kelch und Kette Dir,
Schmiede Stahl und wirke Wunder
An den Wurzeln wilder Macht.

Schwingst Du das Schwert,
Ein Mond im Wasser,
Sei Sternenlicht,
Nimm vom Glanz von Mond und Sternen,
Ein kaltes Lied der Flöte fern,
Flöte hell und Silbermaske,
Zwielichtmantel, Eisensturm.

Klingt im Hain eherne Sprache,
Verzage nicht, denn in der Esse
Findest bald den Schlüssel Du,
Öffnest bald die Kupferschlösser,
Eisen, Silber, Gold und Stahl.

Fliege, fange, breche Eisen,
Singe, tanze, schmiede Stahl,
Stahl in brennend heißer Lohe,
Lohe tief im Herzen wild.

Schmiede Dir die Runenkette,
Neun der Glieder, Lied aus Stahl,
Name und die Benennung,
Stellvertreter, Bindeglied.

Und erstaunend werfe Wunder,
Ein die Glieder aus dem Erz,
Möglichkeit der Gesänge,
Zeit und Zeitenweise alt.
Fliege fange, breche Eisen,
Es brennt das Feuer aus neun Hölzern,
Es lodert Lohe heiß und hell.

Räder, Räder, Flammenlieder,
Frei die Dichtung ohne Zwang,
Drei die Kessel, Feuersäule,
Webe Wissen, schaffe Sturm.

Dies ist auch die Kunst des Schaffens
Eines jeglich Dinges hier,
Fern noch von der Welt des Lebens
Wartet ungesungenes Lied.

Schmiedest Verse Du und Lieder
Oder Stahl am Amboß alt,
Träumst Du Dich durch Schwerterstürme;
Dies ist die Kunde alter Weisheit:
Schaffenskraft der Grüne hell.

Siehst Du das Bild, hörst Du die Lieder,
Im dunklen Kessel, blau und tief?
Sing Gesänge, alte Lieder,
Schmiede Glieder, altes Erz,
Dem Feigen kocht er Speise nicht.

Gefunden wird das Bild des Eisens,
Wind im lichten, heilgen Hain...
Finde Namen und Benennung,
Dreh im Lichte hin und her,
Bild des Namens der Benennung,
Nornen drei am Weltenbaum,
Tanz des Spiels der Möglichkeiten:
Rufe hell dann Lieder aus.

So klingt also unter den Bäumen
In der Halle Runensang,
Lohe, Feuer der Geschichten,
Eisen beugt sich Eisenzwang.

Alsdann tanze die Exstase,
Versenkung in die Kessel auch,
Vergoren wird der Trank der Mitte,
Aus dem Brunnen an der Wurzel,
Unter alten Säulen drei.
  

Hitze steigt auf aus den Lenden,
Leben drängt zu Leben hin,
Doch geheim ist jene Kunde,
Die Kraft zu nutzen aus dem Sinn.

Was belebt das Kind der Mutter,
Was treibt an Kind, Mann und Frau,
Was belebt die jungen Pflanzen,
Und die großen Bäume alt?

Was Geheimnis jeden Lebens,
Grünes Feuer, Lendenlust?
Lendenlicht, Gesang der Tiefe,
Aus dem Feuer stammt der Trank.

Gibt dem Geist die fernen Bilder,
In Hitze und in Kühlung hin,
Gibt der Hand den Drang zum Schaffen,
Gibt dem Schwert die Kraft zum Krieg.

Fliege, fange, breche Eisen,
Tanze wild und tanze frei,
Finde Namen und Benennung,
Räder kreisen, Räder drei.

Schöpfe aus dem Trank der Tiefe
Bilder und die grüne Kraft;
Aus dem Abgrund höchster Höhe
Kommt Benennung dann zu Dir.

Und fandest Du den wahren Namen,
Und sangst Du Wesen, Sinn und Sein,
Wirst nach Willen Du erschaffen
Dich und was zu schaffen
Du ansonsten noch begehrst.

Fliege, fange, breche Eisen,
Tanze Lieder alter Macht.
Schaffe aus der Kraft des Lebens
Den Gesang des Schicksals Dir.

Schon strahlt auf der Stirn die Sonne
Und im Nacken leuchtet Mond,
Neumond unter Hauptes Wurzel,
Vollmond an des Rückgrats Grund.

Sterne leuchten an den Flanken, 
Fünf Gesänge tanzen wild...
Fliege, fange, breche Eisen,
Tanze Sterne, leuchte hell.

Sonnenrad in Herzensmitte,
Sternenlicht im dunklen Schoß,
Und auf dem Scheitel brennt die Krone,
Greift hinab zum kühlen Grund.

Lege an den Schattenmantel,
Maske, Messer, Kette, Kelch,
Stets trifft auch der alte Bogen,
Bogen aus dem Sternkristall.

Niemals fehlt der alte Bogen,
War auch tief der Krieger Fall,
Licht verbrennt die falschen Götter,
Feuer auf der Feste Grund.

Hoch liegt hell der Zauberhügel
Unter Flammenschein der Berg,
Burg der Häuser reinen Lichtes,
Feuerrad am Horizont.

Acht Mal Neun die hohen Häuser,
Sonnennamen, Mondlichtweg,
Kannst Du diese Rune raten,
Spannst den Kristallbogen Du?

Auf der Brust die Burg des Rades,
Feuerrad auf Mondlichtweg,
Zweiundsiebzig die Spirale,
Geheimnis in der Weite fern.

Gärt der goldene Met im Dunkel,
Strahlt in der Krone blau der Stern,
Goldenrot die Feuersäule,
Drachenrückgrat, Mondlichtweg.

Kreist die Flammenrune diese Wege
In der Burg der starken Tür,
Geheimnis eines Drachenherzens
Durch zweiundsiebzig Häuser DIr.

Fliege, fange, breche Eisen,
Kristallbogen schmiedet Stahl.
Tiefe Erde, Urgrund, Kühlung,
Quelle tief im dunklen Grund.

Sonne scheint auf dunkle Wasser,
Tanzt den Mondlichtrunentanz,
Tiefe Erde, Urgrund, Kühlung,
Wird liebkost von wildem Wind.

Zweiundsiebzig die Spirale,
Dreht im Herz den alten Tanz
Neunfach acht zur linken Seite
und zur rechten achtfach neun.

Sonnenlicht über dem Herzen,
Häuser unter Mond und Stern,
Häuser, Räder, Schultern frei,
Donnerrune, Räder drei.

Spanne den uralten Bogen,
Kristallrune, Pilzgeflecht,
Langsam ballt die Faust des Gottes
Um der Blitze Griffstück sich.

Dies ist auch die Kraft des Kampfes,
Silberpfeile, Schilf am Teich,
Blitze wiegend sich im Winde,
Wind der Burg des alten Rades,
Feuerrad auf Mondlichtweg.

Fliege, fange, breche Eisen,
Kraft der Blitze schmiedet Stahl,
Verborgen tief im Zwielichtmantel
Harrt der Eisenrune Klang.

Langsam ballt die Faust des Gottes 
Um der Blitze Griffstück sich;
Grellheiß singt der alte Winter
Wind in heller Esse tief.

Fliege, fange, schmiede Eisen,
Den weißenn Tod der Hexe Dir,
Webe dies in Deinen Mantel,
Schattenlied aus Zeit und Macht.

Name, Ausruf und Benennung,
Zwielicht, Nebel, Eisensturm,
Eisentanz, der Tod der Hexe,
Und im Stahl glänzt Echsenhaut.

Webe Schimmern, webe Stränge
Tanze Stahl und Zwielichtwoge,
Tanze Träume, Baumgesänge,
Webe Leben, spinnwebfein.

Fliege, fange, breche Eisen,
Eichenlied und starkes Tor,
Wipfelwindwut webt die Lieder
Glieder neun der Kette kalt.

Webe Dornen drei zum Mantel,
Stahlwindlied und Drachenzorn,
Kichern kleiner Geisterkinder
In Wind und Wut des alten Walds.

Geister, Schemen, Schattenlieder,
Geben Führung und Geleit;
Es singt der Wind in Wipfelwiege,
Baumgeistlieder knarren tief.

Fliege, fange, breche Eisen,
Leiser Schritt in Dickungsgrund,
Wege führen weit und weiter
Durch den Wald der alten Kunst.



...to be  continued, but I don´t know if I can ever translate it. It was given to me in a night of exstasy and perceived with pain and many words simply do not transport the same power in another language. I´ll dream up something similar for my English readers... promise (or threat?;-)).
 


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